Charakter Tim Reinhold
Tim Reinhold ist kein gewöhnlicher Protagonist – er ist der unbezahlte Hauptdarsteller in einem Paralleluniversum, das verdächtig stark an unseren Alltag erinnert, nur mit mehr absurden Nebenwirkungen. Er ist Autor, Satiriker, Familienvater, Berufspädagoge – und das alles meist gleichzeitig, mit einer Kaffeetasse in der einen und einer existenziellen Sinnkrise in der anderen Hand.
In seinen Geschichten stolpert Tim nicht einfach durch den Alltag – er taumelt mit Ankündigung. Seine Abenteuer reichen von der feierlichen Schlacht gegen die Bürokratie bis zum nervenzerrenden Überlebenskampf in der Kinderzimmerapokalypse. Er ist der Typ Mann, der einen IKEA-Schrank aufbaut und danach eine Therapie braucht. Der sich beim Elternabend fühlt wie Frodo im Schicksalsberg. Der in Gesprächen mit seinem Schwiegersohn Kevin-Gandalf-Malte regelmäßig die Geduld verliert – und manchmal auch den Willen zu leben.
Tim ist kein Held im klassischen Sinne. Er hat kein Schwert, keine Superkräfte und seine Rüstung besteht aus Ironie, Augenringen und dem festen Vorsatz, heute nicht auszurasten (Spoiler: klappt selten). Doch gerade darin liegt seine Stärke: Er sagt das, was andere nur denken. Mit einem Augenzwinkern, einem Seufzen und einem literarischen Vorschlaghammer aus Sarkasmus und Menschlichkeit.
Seine Gegenspieler sind Legion: Technik, die ihren eigenen Willen hat. Formulare, die die Menschheit brechen wollen. Kinder, die rhetorisch besser ausgebildet sind als Anwälte. Und natürlich seine Frau – die wahre Macht im Hintergrund, hochintelligent, emotional treffsicher, und ausgestattet mit einem inneren Richterstuhl, der über Tims Tagesform gnadenlos urteilt.
Und doch liebt man ihn. Denn Tim steht für uns alle: Die, die das Leben nicht immer im Griff haben – aber trotzdem weitermachen. Die, die lachen, obwohl sie manchmal lieber heulen würden. Die, die sich im Wahnsinn des Alltags nicht verlieren, sondern daraus Geschichten machen. Geschichten, die uns zeigen: Wir sind nicht allein. Wir sind nur ein bisschen seltsam. Und das ist völlig okay.