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Tim Reinhold

Autor / Satiriker / Dozent / Influencer

Willkommen in meinem Kopf

Hey du Lesewesen,


schön, dass du es auf meine Seite geschafft hast – und ich gehe mal stark davon aus, dass du hier ein wenig stöbern möchtest.

Wahrscheinlich weißt du schon, dass ich Tim Reinhold heiße. Ich bin Baujahr ’84 und komme aus dem schönen Hattingen.
Beruflich bin ich ausgebildeter Gesundheits- und Krankenpfleger und arbeite als freiberuflicher Dozent im Gesundheitswesen. Über meine Plattform Weiterbildungen-Reinhold bilde ich Menschen in diesem Bereich weiter.

Doch das ist längst nicht alles, was ich mache:
Ich bin auch Autor – primär von Kurzgeschichten, die ich auf Social Media zum Lesen bereitstelle – sowie Satiriker und Comedian.

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Legion der Lesewesen

Normalerweise sagt man Fans oder Follower – ich persönlich mag diese Begriffe nicht.
Deshalb habe ich den lieben Menschen, die mir folgen, den Namen
Lesewesen gegeben – vor allem, weil ich eher Texte verfasse. Es ist ein positiver Begriff, mit dem sich jeder identifizieren kann – egal welches Geschlecht, egal woher man kommt.

Für mich sind solche Bezeichnungen ohnehin nebensächlich.
Wichtig ist mir, ob jemand herzhaft lachen kann – und ein guter Mensch ist.
Darum: Lesewesen.
Keine mystische Organisation, die sich nachts in dunklen Gassen trifft und komische Rituale abhält – sondern einfach eine Gemeinschaft, die zusammen lacht und für ein paar Minuten den Alltag vergisst.

Wenn du eines sein möchtest:

Fühl dich herzlich willkommen



Tim Blog/Geschichten/Satire

4. Mai 2025
Dinkel-Dörte und Alpakawolle-Wolfgang waren zu Besuch – angeblich die leiblichen Eltern von Kevin-Gandalf-Malte, dem Freund meiner ältesten Tochter. Persönlich glaube ich ja, dass er ein missglücktes Laborexperiment ist oder von Aliens auf unserer Türschwelle abgelegt wurde. Belegen konnte ich das bisher allerdings nicht, trotz intensiver Google-Recherche. Eigentlich meide ich solche Treffen zuverlässig, indem ich plötzlich einen dringenden Servernotfall simuliere oder mir spontan einfällt, dass noch ein Text dringend fertig werden muss. Heute aber half nichts. „Wir müssen mit euch allen reden“, hatte meine Tochter gesagt – was übersetzt heißt: Anwesenheitspflicht mit vorgetäuschtem Interesse und ernstem Blick. Da ich wusste, was mich erwartet, veredelte ich meinen Kaffee auf irische Art – mit Whiskey – um ein gewisses Maß von „ist mir alles scheißegal“ zu erreichen. Es funktionierte nur mäßig. KGMs Mutter – Dinkel-Dörte – lief wieder in diesem ausgesonderten Kartoffelsack aus Leinen herum, der bei ungünstiger Beleuchtung eine fast durchsichtige Transparenz entwickelte. Wer hinsah, verspürte den unstillbaren Drang, seine Augen mit Salzsäure zu reinigen. Der Vater, Alpakawolle-Wolfgang, trug erneut seine fröhlich gemusterte, garantiert blickdichte Wollgarnitur. Für einen Tag mit 21 Grad eine zweifelhafte Wahl. Er schwitzte so stark, dass ich meinem Sohn zuflüsterte, er solle schon mal Noah anrufen, ob die Arche noch zum Kauf stünde. Sicher ist sicher. Meine Frau servierte eine Gnocchi-Gemüsepfanne – vegan. Nein, das störte mich nicht. Ich kann mit vegan leben, allein weil ich am Vortag großzügige Teile einer Kuh durch den Grill befördert hatte. Karma-Ausgleich. Was mich störte, war dieser Blick. Der, den sich meine Tochter und KGM permanent zuwarfen. Dieses verschwörerische Grinsen. Auch alle anderen waren ungewöhnlich still. Normalerweise hielt Alpakawolle-Wolfgang zu diesem Zeitpunkt bereits seinen Vortrag über biologisch-dynamische Lebensmittel, die nur unter Vollmond geerntet und auf energetischen Steinen gelagert werden. Doch heute? Schweigen. Ich schob es auf akute Dehydrierung – sein Körper hatte sich bereits in eine Art schweißgetriebene Gletscher-Schmelze verwandelt. Als ich zu meiner Frau sah, bemerkte ich ihre Nervosität. Sie – meine sonst so undurchdringliche Fürstin der Finsternis – nervös? Wenn sie nach dem Tod nicht direkt ihren Thron in der Hölle besteigt, weiß ich auch nicht. Irgendwas war faul. Nach dem letzten Bissen sprangen KGM und meine Tochter auf. „Wir müssen euch etwas verkünden.“ Oh Gott... bitte nicht schwanger. Ich kenne diese Tonlage. Meine Frau legte ihre Hand auf meine. Nein. Das macht sie nur, wenn die Kinder den Vorratsschrank geplündert haben oder sie beim Einkaufen wieder so eskaliert ist, dass meine Kreditkarte an der Kasse Feuer fing. „Wir sind ja schon eine Weile zusammen und lieben uns ganz doll.“ Oh nein... Es war das zweitschlimmste. „Wir haben uns verlobt. Nächstes Jahr wird geheiratet!“ — TILT — „Timmm?“ Diese Stimme... dumpf, entfernt... Als ich die Augen öffne, sehe ich unter die Couch. Mein zweiter Hausschlappen. Ein schöner Moment. „Tim, Tim, Tim, Tim...“ Dinkel-Dörte. Direkt über mir. Das Licht fällt... ungünstig. Ich sehe alles. Sie trägt nichts darunter. Mein Hirn schickt eine sofortige Notfallmeldung an die Augen: Wir müssen sterben. Dieser Busch... ein botanisches Großprojekt. Nah dran an Chewbacca. Ich reiße mich hoch. Mein Kreislauf ist anderer Meinung. Herz und Hirn arbeiten noch im Fernstudium. Ich schwanke, finde Halt – und versuche nicht zu schreien. Ich schleppe mich in die Küche und kippe den restlichen Whiskeykaffee wie ein Lebenselixier in mich hinein. Dinkel-Dörte steht mittlerweile in der Tür, nackt unter Leinen, schwitzend, mit einer Aura zwischen „Mutter Natur“ und „Schrecken der Kreidezeit“. „Willst du nochmal über die Hochzeit reden?“, fragt sie mit dieser Stimme, die klingt wie nasser Kork auf Keramik. „Ich will gar nichts mehr. Ich will Zeitreisen und euch Kondome geben.“ Plötzlich steht KGM neben mir. Er trägt ein selbst gehäkeltes Stirnband und eine Hose aus Hanf, die aussieht wie aus Papier. „Wir planen eine freie Zeremonie. Barfuß. Am Kraftort.“ „Kraftort“, wiederhole ich. „Wo genau? Ein Vulkan? Oder das örtliche Klärwerk?“ „Ein Waldplatz, energetisch sehr aktiv. Mama hat ihn gefunden, direkt bei ihrer Ahnen-Eiche. Wir werden dort die Zermonie durchführen.“ Ich nicke langsam. „Aha. Und wie viel LSD ist geplant?“ „Nur Liebe, Tim. Nur Liebe.“ In mir wächst eine dunkle Vorahnung. Das wird kein Hochzeitstag. Das wird ein dreitägiger Öko-Exorzismus mit Catering.
30. April 2025
"Kann man hier eigentlich nicht mal fünf Minuten seine Ruhe haben?" Ich hatte Kopfschmerzen – nicht diese leichten Spannungskopfschmerzen, sondern ein Vollpaket von Migräne, inklusive Aura und dem Gefühl, jemand würde eine glühende Eisenstange gegen meinen Schädel pressen. Selten geworden, aber das absolute „Fuck you“ des Gehirns. Denn wenn das vorkommt, gibt es bei mir drei Emotionen: – Hass – Müdigkeit – Hunger Ja, ich weiß – die habe ich auch, wenn ich keine Migräne habe, aber diese steigert meine emotionalen Top 3 mit einem Faktor von 100. Bong, Bong, Bong. Es konnte nur einer sein … Kevin lief wieder mit seinem „echten“ tibetanischen Gong durch die Wohnung, welcher die Aufschrift Made in Indien trägt. Dass KGM kein Genie in Geografie ist, wusste ich schon vorher – aber ist ja ungefähr dieselbe Richtung. Ich schleppte mich zur Tür wie eine moralisch resignierte Schildkröte auf Valium und riss sie auf. Da stand er. Kevin. Im Kimono. Natürlich. Und barfuß. Natürlich. Und mit einem Ausdruck im Gesicht, als hätte er soeben eine höhere spirituelle Ebene erreicht – vermutlich die, auf der man kein Feedback mehr annehmen muss. „Bruder“, säuselte er mit einem Tonfall, der irgendwo zwischen Dalai Lama und Drogenrest war, „du musst dich dem Klang hingeben. Nur dann kannst du wirklich heilen.“ Ich überlegte kurz, ihm den Gong über den Schädel zu ziehen – therapeutisch natürlich, wegen meiner Migräne –, aber ich entschied mich dagegen. Hauptsächlich, weil ich Angst hatte, er würde das als Zeichen universeller Akzeptanz missverstehen und mir dann zum Dank einen Yogi-Tee brühen. „Kevin“, krächzte ich, „wenn ich noch einen Ton von diesem Blechpizzateller höre, beschwöre ich eine Aura herauf, die dich direkt ins Nirwana schiebt.“ Er grinste. „Ich werde in das Bardo Thödol übergehen.“ „Bitte was?“ „Die Welt zwischen Tod und Wiedergeburt.“ „Pass auf, ich bin Krankenpfleger und ausgebildet, dich über Jahre ins Koma zu legen und am Leben zu erhalten – das ist dann dein Bardo Thödol. Also: Ruhe jetzt.“ Kevin suchte bei meiner Tochter den Blickkontakt. Sie nickte nur und sagte: „Ja … das kann er wirklich …“ Er entschied sich, seinen persönlichen Blechtrommel-Gong ganz schnell verschwinden zu lassen und nicht den Zorn der Götter heraufzubeschwören. Ahhh … Couch. Ruhe im Haus. Mein Körper entspannte langsam, und ich war im Begriff, die Wachfunktionen in den Stand-by-Modus zu versetzen, als eine E-Gitarre ertönte – Master of Puppets. Fuck … Liv übt. Kann mir bitte jemand den Gnadenschuss geben?
29. April 2025
Mein Sohn stand in der Küchentür, im Jogginganzug. „Na, Netflixtag?“ fragte ich, denn Jogginganzug bedeutet bei ihm eigentlich: Der Tag wird im Bett verbracht, während irgendwelche Serien durchgesuchtet werden. „Liv und ich gehen joggen.“ Ich fühlte mich in dem Moment wie meine Leser, wenn sie in den Kommentaren schreiben, dass sie vor Lachen den Kaffee ausgespuckt haben — und genau das tat ich auch. Eine elegante Fontäne frisch getrunkenen Kaffees dekorierte die Küche. „Du? Joggen?“ japste ich, während ich versuchte, mich auf dem rutschigen Küchenboden auf den Beinen zu halten. „Das letzte Mal bist du mit sieben gejoggt, als wir dir erzählt haben, dass bei uns im Wald Pokémon ausgewildert wurden.“ Er schaute finster. „War echt ’ne gemeine Nummer.“ „Und dann bist du vor der alten Frau weggelaufen, weil du dachtest, das sei die Hexe aus Hänsel und Gretel.“ „Die sah aber auch wirklich gruselig aus!“ verteidigte er sich, während er die Arme verschränkte, was im Jogginganzug ein bisschen so aussah, als würde er sich selbst in Frischhaltefolie wickeln. In diesem Moment betrat Liv die Küche. Schwarze Leggings, ein Shirt mit der Aufschrift „Schau mir auf den Arsch und ich trinke heute Abend Met aus deinem Schädel“, der Zopf so streng nach hinten gezogen, dass wahrscheinlich irgendwo in der Welt ein Faltenunterspritzer spontan seine Praxis schließen musste. „Na, bist du bereit?“ fragte sie meinen Sohn und klopfte ihm auf die Schulter. Dann sah sie mich an. „Kommst du mit?“ Ich hob die Augenbraue. „Seh ich so aus, als ob ich jogge?“ Sie grinste breit. „Stimmt auch wieder. Man soll alte Leute ja nicht so anstrengen.“ Alte Leute. Ich. ALT. Meine Ehre bekam keine Delle — sie wurde von einem Panzer überfahren, rückwärts, und dann nochmal vorwärts, für alle Fälle. „Ich bin gleich wieder da“, verkündete ich heroisch, stellte meinen Kaffee ab und stürmte ins Schlafzimmer. Kurze Zeit später trat ich wieder hervor: Sport-Tim — ein seltener Anblick, ungefähr so selten wie ein weißer Löwe oder ein Einhorn auf E-Roller. Meine Sportkleidung war... nun ja. Die Hose spannte derart, dass ich bei jeder Bewegung ein leises "Ich kapituliere" von den Nähten hörte. Das Oberteil saß so eng, dass man jede noch so kleine Bewegung meines Zwerchfells verfolgen konnte wie bei einem National Geographic-Spezial über Wildtiere in der Savanne. Liv blinzelte irritiert. Mein Sohn versuchte, nicht laut loszulachen, was zu einem seltsamen Würgegeräusch führte. „Bereit“, röchelte ich und versuchte, mein linkes Bein über die Schnürsenkel zu heben, was nur mit erheblichem Einsatz meiner Hüftgelenke gelang – die sich anschließend per sofortiger Dienstunfähigkeit krankmeldeten. „Ich mach mich nur noch schnell warm“, keuchte ich und versuchte, mich leicht zu dehnen. Ein Knacken. Ein Zerren. Eine Bewegung, die wahrscheinlich irgendwo ein seismisches Frühwarnsystem auslöste. Liv nickte anerkennend. „Respekt. So viel Mut muss man erst mal haben.“ Und so begann unser gemeinsames Joggingabenteuer — ich, der keuchende Elch, mein Sohn, der nur lief, damit Liv ihn nicht für einen Schwächling hielt, und Liv selbst, die locker nebenhertrippelte und zwischendurch vermutlich noch einen Einkaufszettel schrieb. Nach genau 800 Metern — und ich habe sie gezählt, mit der Präzision eines Marathonläufers, der jeden Schritt bis zur Zielgeraden verflucht — trat ich heldenhaft zur Seite. „Ich glaube, ich dehne hier mal die Gegend ein bisschen... Ihr lauft ruhig weiter.“ Mein Sohn grinste. Liv lachte. Und ich stand da, schwitzend, japsend, aber innerlich sehr stolz. Denn manchmal, da reicht es auch einfach, den inneren Schweinehund kurz zu streicheln — und ihn dann wieder auf die Couch zu schicken.
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